Abgedrängt in eine Sackgasse, beschützt vor den Gegendemonstranten durch Polizisten in Kampfausrüstung, standen knapp achtzig Rechtsextremisten in einem Halbkreis. Sie lauschten auch der antisemitischen Rede von Tobias Steiger, Vorsitzender der PNOS-Sektion Basel, einst Präsident der SVP Dornach und später Exponent der wenig erfolgreichen Bewegung Pegida Schweiz. Dies belegt die Videoaufzeichnung, welche die rechtsextreme Partei anschliessend über Internet verbreitete.
Steiger behauptete zuerst, der UN-Migrationspakt sei ein „Verrätervertrag“ und Bundesrätin Simonetta Sommaruga verfolge „die gleichen zionistischen Ziele wie Angela Merkel“. Später verzichtete Steiger auf die Benützung des Code-Wortes „Zionisten“. Das Ziel der Juden sei, so unterstellte Steiger dann, die Weltherrschaft. Sie würden die Bibel als „Drehbuch“ nehmen und „mit ihrem Geld“ die Zustände schaffen, damit „ihr Messias“ komme und sie „das ‚auserwählte Volk‘ die Oberkaste“ würden. Sie wollten dann die Weltbevölkerung verkleinern „von 8 Milliarden auf 500 Millionen“ und diese durchmischen mit „afrikanischen und anderen Kulturen“. Was – gemäss biologistisch argumentierenden Rassisten – zu Dekadenz und Zerfall führen soll. „So werden wir dümmer“, raunt Steiger, „wir sind dann das Arbeitervolk“. Die Juden jedoch würden „nur unter sich heiraten und intelligent bleiben.“
Und dies alles soll Teil eines grossen Planes sein. Er sei ja, so Steiger, „NWO-aufgeklärt“. Will heissen: Er meint, die Pläne für eine angestrebte „Neue Welt Ordnung NWO“ zu kennen und auch zu wissen, dass „die Zionisten“ bereits den Ersten Weltkrieg angezettelt hätten, wie auch den Zweiten. Und auch, so behauptet Steiger, den Juden sei „es eigentlich in Deutschland gut gegangen“. Seit Jahrzehnten ist kein Politiker an einer politischen Kundgebung so unverschämt über „die Juden“ hergezogen wie Steiger am letzten Samstag im November in Basel.
P.S. Später erstatten Private Strafanzeige gegen Steiger. Sowohl der Videofilm wie auch das Redemanuskript werden in den sozialen Medien gelöscht, sowohl auf Steigers eigenem Auftritt wie auch bei der Partei National Orientierter Schweizer PNOS.