zurück zur Textübersicht

In Frankreich war er Auslöser für die Auflösung der rechtsextrem-katholischen Bewegung Civitas. In zwei Wochen ist er im Wallis als Redner angekündigt: Pierre Hillard, Verschwörungserzähler, und fundamentalistischer Katholik.

Vorgestern beschloss der französische Ministerrat die Auflösung der katholisch-fundamentalistischen Bewegung Civitas, unter anderem beschuldigt, zum «Krieg gegen die Republik» aufzurufen und dabei auch auf «Gewalt» zurückzugreifen. 

Die Bewegung, so der Regierungssprecher Olivier Véran, habe die Menschenrechte als Werkzeuge zur Zerstörung der christlichen Zivilisation dargestellt. Und weiter: Civitas habe «Versammlungen zu Ehren von Persönlichkeiten organisiert, die symbolisch für die Kollaboration mit den Nazi-Besatzern während des Zweiten Weltkriegs» ständen.  Das Verbot war bereits vor einigen Wochen vom Innenminister Gérald Darmanin angekündigt worden. Anlass war ein Auftritt des Schriftstellers Pierre Hillard. Während der Civitas-«Sommeruniversität» 2023, hatte er behauptet. Mit der Anerkennung der Juden als Staatsbürger 1789 habe die «Einwanderung» begonnen. Und bei der Wiederanerkennung des katholischen Glaubens als «Staatsreligion» gelte es wohl die Zustände vor 1789 wieder herzustellen. Civitas Suisse hat der französischen Botschaft in Bern einen Protestbrief gesandt.

Bereits vor einigen Tagen hat Civitas Suisse nun eine Veranstaltung für Samstag, 21. Oktober, mit Hillard angekündigt. Ein «wichtiger Vortrag» soll es sein. Titel: «Die Globalisierung: Ursprung und Konsequenzen». Stattfinden soll der Anlass in der Nähe des Bahnhofs Saxon, in der Nähe von Sion. Die Christlich-Fundamentalisten aus dem Umfeld der Pius-Bruderschaft (Ecône) wollen unter sich bleiben, Anmeldung ist obligatorisch. Die rechtsextreme Gruppe «Résistance Helvétique» hält weniger von Diskretion. Auf ihren Social-Media-Kanälen (1) verlinkte sie die Einladung.

(1) Im veröffentlichtenText stand unzutreffend: Die Einladung sei "auf der Homepage" verlinkt gewesen.