Meldungen zu Rechtsextremismus und Rassismus in der Schweiz

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Lausanne, 16. Dezember 2022

Alain Bonnet, bekannt als Alain Soral, schweizerisch-französischer Doppelbürger, seit Jahren als rechtsextremistischer Aktivist (Egalité & Reconciliation) unterwegs, mehrfach verurteilt in Frankreich wegen Rassismus-Delikten, seit Herbst 2019 wohnhaft in Lausanne. Das Bezirksgericht verurteilt ihn wegen wegen übler Nachrede zu einer Geldstrafe von 30 Tagessätzen von je 50 Franken. Er hatte eine Tribune de Genève-Journalistin in einem selbstproduzierten Video "fette Lesbe" genannt. Die angegriffene Journalistin ist "eher zufrieden, dass eine Verurteilung wegen übler Nachrede" ergangen ist, da man eine Journalistin nicht auf ihre sexuelle Orientierung reduzieren könne. Enttäuscht ist sie, dass das Gericht den Vorwurf des Aufrufes zum Hass nicht anerkannte, habe doch die Veröffentlichung des Videos und eines Fotos einen Sturm homophober Äusserungen gegen sie ausgelöst. Auch die Mediengewerkschaft Impressum ist nur teilweise zufrieden mit dem Urteil. Es sei "nicht hinnehmbar, dass Journalist:innen bei der Ausübung ihres Berufs solchen diskriminierenden, hasserfüllten und verleumderischen Äusserungen ausgesetzt". Verbale Gewalt gegen die LGBTQIA+ Gemeinschaft werde im digitalen Zeitalter namentlich über soziale Netzwerke häufiger und schneller verbreitet. Impressum hätte darum ein stärkeres Signal vom Bezirksgerichts Lausanne begrüsst.