Meldungen zu Rechtsextremismus und Rassismus in der Schweiz

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Saxon VS, 30. August 2023

Civitas Schweiz schreibt einen Protestbrief an die Französiche Botschafterin Marion Paradas in Bern, unterschrieben von Alain Späth, offiziell "Chef de section Civitas de Suisse", aus dem Umfeld der Pius-Bruderschaft (Ecône).
Ausgelöst hat den «Offenen Brief» der französische Innenminister Gérald Darmanin.  Er hatte Anfang August angekündigt, Civitas in Frankreich verbieten zu wollen. Die Organisation handle gegen die «Werte der Republik». Unter anderem verwies er auf einen Auftritt des Schriftstellers Pierre Hillard, der als Verschwörungserzähler, Antisemit und fundamentalistischer Katholik der extremen Rechten gilt. Während der Civitas-«Sommeruniversität», hatte er behauptet, mit der Anerkennung der Juden als Staatsbürger 1789 habe die «Einwanderung» begonnen. Und bei der Wiederanerkennung des katholischen Glaubens als «Staatsreligion» gelte es wohl die Zustände vor 1789 wieder herzustellen.
In seinem Schreiben verharmlost Civitas Suisse-Exponent Späth Hillards Aussage als «angeblich antisemitischen Satz». Und er behauptet: Die kürzlichen Handlungen Frankreichs würden daran erinnern, dass die Katholiken seit der Revolution 1789 verfolgt seien «Historische Tatsache» aber bleibe «Frankreich ist katholisch, die Republik freimaurerisch».
Bereits im vergangenen Jahr ist Späth als Demokratiegegner aufgetreten. In einem Interview, geführt von einem rechtsextremen Westschweizer Aktivisten, hatte Späth behauptet: «Man kann nicht gleichzeitig Katholik und Demokrat sein.» Und kürzlich erklärte er: Katholisch sei «der einzige wahre Glauben».
Die Vereinigung Civitas wurde 1999 gegründet, seit 2016 bezeichnet sie sich als Partei. Sie ist heute in mehreren Ländern tätig. Neben Frankreich und der Schweiz, auch in Belgien und Spanien und Mexiko.

P.S. Der Text erschien leicht geändert in Tachles, 22. September 2023, überschrieben "Wider Juden und Freimaurer"