Meldungen zu Rechtsextremismus und Rassismus in der Schweiz

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Winterthur, 31. Oktober 2023

Die SVP-Sektion Winterthur trifft sich zu einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung. Danach teilt sie in einem Mediencomminiqué mit, dass Maria Wegelin als Präsidentin und als Stadtparlamentarierin zurücktrete. Am Tag zuvor hatte diese im Stadtparlament in einer persönlichen Erklärung noch einmal verbal ausgeteilt. Die Winterthurer Tageszeitung "Der Landbote" berichtete: "Bei ihrer persönlichen Erklärung im Stadtparlament rückte sie keinen Deut von ihrer bisherigen Position ab. Zunächst wies sie erneut sämtliche Vorwürfe von sich: «Die Anschuldigungen sind haltlos.» Diese seien Teil der Kampagnen in den «Mainstream-Medien». Man verurteile sie zu Unrecht wegen «Kontaktschuld». Ein juristischer Terminus mit Ursprung in der deutschen Nachkriegszeit. Sie gilt als Pseudoargument, mit dem Personen allein wegen Kontakten zu politisch verdächtigen Personen – damals die Nazis – persönlich diffamiert wurden, ohne nach den Beweggründen gefragt worden zu sein. Es seien keine Fakten gewesen, mit denen gegen sie argumentiert worden sei, so Wegelin. «Blosse Vermutungen und Assoziationen.» Gegen zwei Journalisten des «SonntagsBlicks» und des «Landboten» schoss Wegelin persönlich. Sie wurden namentlich erwähnt. Es sei «widerlich», was über sie geschrieben worden sei. Auch gegen die Rats-Linke verteilte Wegelin Breitseiten. Sie tat dies mit direkten Anspielungen. «Ich war nie an einer illegalen Gegendemo eingekesselt» (an die Adresse von AL-Parlamentarier Roman Hugentobler), «habe niemandem den Stinkefinger gezeigt» (ebenfalls Hugentobler). «Ich glaube nicht, dass die hier anwesenden scheinheiligen Moralapostel irgendwann die Grösse besitzen und sich bei mir und der SVP entschuldigen.» (Der Landbote, 1. November 2023)